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Ihr Ratgeber über die Lederpflege

Leder mit Vaseline pflegen: Die wichtigsten Tipps und Tricks

Ob Jacke, Sofa oder Hose – Leder ist allgegenwärtig. Nicht nur gehört es zu den ältesten von Menschen genutzten Materialien, es ist auch strapazierfähig, nachhaltig und einfach nur schön. Heute wird Leder auf viele verschiedene Arten verarbeitet, was dem allseits beliebten Material sehr unterschiedliche Erscheinungsformen verleiht. Neben klassischem Glattleder gibt es Narben-, Velours- und sogar Stretchleder.

Leder wird für die Herstellung von Schuhen, Kleidung, Möbeln, Autositzen, Handtaschen und vielen anderen Gegenständen eingesetzt. Sämtliche Lederarten müssen regelmäßig gepflegt werden, um sowohl ihre Optik als auch ihre Haptik beizubehalten. Leder mit Vaseline zu pflegen, ist eine einfache und preiswerte Lösung, die minimalen Aufwand voraussetzt.

Was ist Vaseline?

Vaseline – auch unter seinem lateinischen Namen Petrolatum bekannt – ist eine Mischung aus flüssigen und festen Kohlenwasserstoffen. Vaseline wird aus den Rückständen der Erdöldestillation gewonnen und hat eine salbenartige Konsistenz. Sie ist in Wasser und Alkohol so gut wie unlöslich und verfügt somit wasserabweisende und schützende Eigenschaften, die eine Barriere gegen äußere Einflüsse darstellen.

Deshalb wird Vaseline* vor allem in der Hautpflege eingesetzt, findet aber auch als Schmierstoff in der Industrie Verwendung. Die Entdeckung von Vaseline ist einem Zufall zu verdanken. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckten Ölarbeiter im US-Bundesstaat Pennsylvania, dass Schürfwunden schneller verheilten, wenn man sie mit den gallertartigen Rückständen bestrich, die sich an den Ölpumpen absetzten. Ein Chemiker namens Robert Chesebrough wurde auf das Erdölabfallprodukt aufmerksam.

Es gelang ihm, den Grundbestandteil zu extrahieren. Ein paar Jahre später ließ Chesebrough das Verfahren zur Vaseline-Gewinnung patentieren. Heute ist Vaseline weltweit verbreitet und genießt immer noch hohes Ansehen. Da für die Herstellung von Vaseline keine separaten Prozesse notwendig sind, ist das Mittel umweltfreundlich. Außerdem ist Vaseline völlig ungiftig und in vielen verschiedenen Bereichen einsetzbar.

Leder mit Vaseline pflegen: Ja oder Nein?

Da es sich bei Leder um Tierhäute handelt, kann das Material mit Vaseline gepflegt werden. Vaseline macht Leder geschmeidig und sorgt dafür, dass es keine Feuchtigkeit verliert. Die petroleumhaltige Salbe glättet kleine Risse und Unebenheiten, außerdem kommt sie auch beim Imprägnieren von Leder zum Einsatz.

Reiben Sie ein neues Paar Schuhe vor dem ersten Tragen mit Vaseline ein. Die Schutzschicht sorgt dafür, dass die Schuhe wasser- und schmutzabweisend werden.

Welche Arten von Leder kann man mit Vaseline pflegen?

Vaseline und Lederfette, die weitgehend aus Vaseline bestehen, sollten ausschließlich für die Pflege von Glattleder verwendet werden. Rau-, Velours- oder grobporiges Anilinleder hingegen sollte nie mit Vaseline eingeschmiert werden, da diese hässliche Flecken und Rückstände hinterlassen kann.

Dasselbe gilt für Kunstleder: veganes Glattleder kann problemlos mit Vaseline gepflegt werden, bei künstlichem Rau- oder Veloursleder hingegen ist davon ganz klar abzuraten.

Welche Alternativen zu Vaseline gibt es?

Zum Glück steht Ihnen heutzutage ein riesiges Angebot an Mitteln zur Lederpflege zur Auswahl. Das oben genannte Lederfett ist Vaseline am ähnlichsten und wirkt stark rückfettend. Es ist nur für Glattleder geeignet und kommt vor allem bei Outdoor- oder Arbeitsschuhen zum Einsatz. Lederbalsam* wird auf der Basis von Wachs und Harz hergestellt und dient in erster Linie der Imprägnierung von Glattleder.

Lederöl dringt aufgrund seiner flüssigen Beschaffenheit tief in das Leder ein und macht es besonders weich. Allerdings ist auch Lederöl* nur für Glattleder geeignet. Wer nach einer natürlichen Alternative zu Vaseline sucht, greift am besten zu Kokosfett. Für die Pflege von Rau- und Veloursleder eignen sich Imprägniersprays am besten. Speckige Flecken und Schmutz lassen sich schonend mit einem speziellen Radiergummi beziehungsweise mit einer speziellen Bürste entfernen.

Leder mit Vaseline pflegen: So geht es Schritt für Schritt

Egal, ob es sich um eine Lederjacke, ein Sofa oder Autositze handelt:

Das Leder muss zuerst gereinigt werden. Verwenden Sie dafür eine Mischung aus Wasser und Neutralseife, die Sie mit einem weichen Tuch auftragen. Achten Sie darauf, kein Mikrofasertuch zu benutzen, da dieses dem Leder Fett entziehen und kleine Risse hinterlassen kann.

Wischen Sie das Leder anschließend mit einem trockenen Tuch ab. Wird es alle drei bis sechs Monate gründlich gepflegt, sieht hochwertiges Leder auch nach Jahrzehnten so gut wie neu aus.

Achten Sie zudem darauf, Lederkleidung und Möbel mit Lederbezug regelmäßig abzustauben, da Staub dem Leder Feuchtigkeit entziehen kann. Tragen Sie eine dünne Schicht Vaseline auf das Leder auf und lassen sie das Pflegemittel über Nacht einziehen. Am nächsten Tag entfernen Sie ganz einfach die Überreste.

Zum Abschluss noch eine aus meiner Sicht gute Alternative zu Vaseline, nämlich Lederbalsam:

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